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Österreichisches Museumsgütesiegel für die Burg Riegersburg

Die Riegersburg mit ihrem Hexen-, Waffen- und Burgmuseum wurde im Oktober 2023 mit der höchsten Anerkennung für exzellente Museumsarbeit ausgezeichnet.

Die Riegersburg ist ein für die Oststeiermark seit über 900 Jahren prägender, identitätsstiftender historischer Ort. Die Blütezeit der Burg liegt im 17. Jahrhundert. Zu verdanken ist dies einer bemerkenswerten Frauengestalt, der auch im Burgmuseum eine besondere Rolle zukommt: Die „Gallerin“, charakterstarke Burgherrin und wohl eine der schillerndsten Frauengestalten ihrer Zeit, ließ die Burg zur „stärksten Festung des Abendlandes“ ausbauen.

Eine weitere Frau war gleichsam Zündfunke für das seit 1986 bestehende Hexenmuseum. Katharina Paldauf, Gattin des Pflegers der Riegersburg, war das wohl bekannteste Opfer des letzten Feldbacher Hexenprozesses 1675. Im Zuge der Verleihung des Österreichischen Museumsgütesiegels wurde in besonderem Maße beachtet, dass das Museumskonzept zwei Frauen in den Mittelpunkt der Erzählung stellt. Dies ist angesichts der in Burgen vorwiegend patriarchal dominierten Ausstellungen eine bemerkenswerte Zugangsweise.

Das jüngste der drei Museen auf der Burg beinhaltet eine bemerkenswerte historische Waffensammlung aus der Zeit des 15. bis 17. Jahrhunderts.

Die aktuelle Sonderausstellung berichtet von der 200-jährigen Familiengeschichte der Familie Liechtenstein auf der Riegersburg, die diese 1822 erworben hat und mit viel Verantwortungsbewusstsein für die Zukunft erhaltet. Die Jury unterstreicht mit der Vergabe des Museumsgütesiegels das persönliche Engagement der Familie Lichtenstein diesen Ort zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Auch für die Zukunft gibt es große Pläne: In den kommenden Jahren wird das umfangreiche Burgarchiv, das auch für die Region von größter Bedeutung ist, in optimierte Räumlichkeiten übersiedelt. Zudem werden die Museen der Burg stetig weiterentwickelt und die Vermittlungsprogramme vor allem auch für junges Publikum ausgebaut.