Hans Gross Kriminalmuseum
Der Grazer Hans Gross wurde 1847 in Graz geboren, studierte Rechtswissenschaften und widmete sich früh der juridischen Praxis. Als Untersuchungsrichter und Staatsanwalt war er mit den herrschenden Methoden der Verbrechensaufklärung unzufrieden, da diese sich zu sehr auf die Zeugenaussagen stützten. Er forcierte daher die materielle Beweissicherung und Spurensuche am Tatort. Ausbildung und Verbesserung der Vorgehensweise der Tatortfachleute standen im Zentrum seiner Anstrengung. So entwickelte er eine Reihe von Methoden der Spurensicherung und Auswertung, die weltweit für die Entwicklung der Kriminologie als Wissenschaft richtungsweisend wurden. Gipsabgüsse von Fußabdrücken, genaueste Tatortskizzen, chemische und forensische Untersuchungen, die Entschlüsselung von Gaunerzinken (Geheimzeichen von Kriminellen) gehörten zu Gross' angewandten Methoden. Darüber hinaus versuchte er aber auch Gedankenstrukturen und Abläufe von Verbrechen nachzuvollziehen. Die Ergebnisse dieser praktischen Tätigkeiten publizierte Hans Gross in zahlreichen Büchern.
Zu den großen Leistungen gehörte die Entwicklung seines "Tatortkoffers", der es dem Untersuchenden vor Ort ermöglichte, selbständig Untersuchungen durchzuführen ohne von anderen Hilfmitteln abhängig zu sein. Schreibmaterial, Lupe, Messgeräte, Schrittzähler, Pinzetten, Kompaß, Kreuz und Kerzen - um jemanden rasch zu vereidigen -, Wechselstrümpfe, eine Kleinausgabe des Strafgesetzbuches oder eine Dose Zuckerl - um scheue Kinder zur Kooperation zu ermutigen - gehörten unter anderem zur Ausrüstung.
1896 bereits begann Hans Gross mit einer Lehrsammlung für die praktische Ausbildung von Untersuchungsrichtern. Ein Erlass der Habsburger Monarchie wies die Österreichischen Gerichte an, relevantes Material an dieses "Museum" zu übersenden. So entstand eine umfassende Sammlung von Corpora delicti: Tatwaffen, Schädeldecken und andere Körperteile von Opfern, Gipsabdrücke, Tatortreliefs und -skizzen, Einbruchswerkzeuge, Falschspielermaterial und vieles mehr.
Auf Initiative von Universitätsprofessor Dr. Gernot Kocher wurde die Lehrsammlung wieder aktiviert und nach eingehenden Bearbeitungen im Februar 2003 als Hans Gross-Kriminalmuseum im Untergeschoß des Hauptgebäudes der Karl-Franzens-Universität Graz der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Hans Gross, der "Vater der modernen Kriminologie", war der Begründer dieser Lehrmittelsammlung für auszubildende Juristen, Polizei- und Gendarmeriebeamte. Seine Methoden der Verbrechensaufklärung wurden auf der ganzen Welt übernommen, selbst das FBI arbeitete nach seinen Verfahrensweisen. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein blieben die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Tätigkeit maßgebend.
Die Ausstellung gibt einen interessanten Einblick in die wissenschaftliche Welt der Verbrechensaufklärung, der durchaus mit Gänsehaut und Schauder verbunden ist.
Unsere Angebote für junge Menschen
In dem von Hans Gross, dem "Vater der Kriminalwissenschaft", gegründeten Museum können Sie in spannenden Führungen jede Menge echter Kriminalfälle nacherleben. Von Tatwaffen über Gifte, Corpora delicti bis hin zum berühmten "Tatortkoffer" spannt sich der Bogen der Sammlung. Sonderveranstaltungen wie Themenabende, Krimi-Lesungen und Workshops für Kinder und Jugendliche werden immer aktuell auf der Homepage angekündigt!
Sehenswürdigkeiten in der Umgebung
Uni Graz Museum, Uni-Aula, Uni-Bibliothek, Archäologische Sammlung, Physik. Sammlung, Haus der Wissenschaft, Botanischer Garten
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Museen im Bezirk Graz-Stadt
Kontakt und Information
Heinrichstraße 18, 8010 Graz
T: +43 316 380 6514
I: https://universitaetsmuseen.uni-graz.at/de/unsere-standorte/hans-gross-kriminalmuseum/
zur Wegbeschreibung
Öffnungszeiten
Mo 10-15 Uhr (Fixführung 11 Uhr)
Do 13-17 Uhr
sowie nach Voranmeldung
Service
Zuordnungen
Ort: Graz
Bezirk: Graz-Stadt
Tourismusregion: Graz und Region Graz
Kategorie: Kulturgeschichtliches Spezialmuseum/Thematisches Museum
Themen: Geschichte, Kulturkundliche Sammlung, Kriminalgeschichte, Waffen, Kriminologie, Verbrechen
Der Grazer Hans Gross wurde 1847 in Graz geboren, studierte Rechtswissenschaften und widmete sich früh der juridischen Praxis. Als Untersuchungsrichter und Staatsanwalt war er mit den herrschenden Methoden der Verbrechensaufklärung unzufrieden, da diese sich zu sehr auf die Zeugenaussagen stützten. Er forcierte daher die materielle Beweissicherung und Spurensuche am Tatort. Ausbildung und Verbesserung der Vorgehensweise der Tatortfachleute standen im Zentrum seiner Anstrengung. So entwickelte er eine Reihe von Methoden der Spurensicherung und Auswertung, die weltweit für die Entwicklung der Kriminologie als Wissenschaft richtungsweisend wurden. Gipsabgüsse von Fußabdrücken, genaueste Tatortskizzen, chemische und forensische Untersuchungen, die Entschlüsselung von Gaunerzinken (Geheimzeichen von Kriminellen) gehörten zu Gross' angewandten Methoden. Darüber hinaus versuchte er aber auch Gedankenstrukturen und Abläufe von Verbrechen nachzuvollziehen. Die Ergebnisse dieser praktischen Tätigkeiten publizierte Hans Gross in zahlreichen Büchern.
Zu den großen Leistungen gehörte die Entwicklung seines "Tatortkoffers", der es dem Untersuchenden vor Ort ermöglichte, selbständig Untersuchungen durchzuführen ohne von anderen Hilfmitteln abhängig zu sein. Schreibmaterial, Lupe, Messgeräte, Schrittzähler, Pinzetten, Kompaß, Kreuz und Kerzen - um jemanden rasch zu vereidigen -, Wechselstrümpfe, eine Kleinausgabe des Strafgesetzbuches oder eine Dose Zuckerl - um scheue Kinder zur Kooperation zu ermutigen - gehörten unter anderem zur Ausrüstung.
1896 bereits begann Hans Gross mit einer Lehrsammlung für die praktische Ausbildung von Untersuchungsrichtern. Ein Erlass der Habsburger Monarchie wies die Österreichischen Gerichte an, relevantes Material an dieses "Museum" zu übersenden. So entstand eine umfassende Sammlung von Corpora delicti: Tatwaffen, Schädeldecken und andere Körperteile von Opfern, Gipsabdrücke, Tatortreliefs und -skizzen, Einbruchswerkzeuge, Falschspielermaterial und vieles mehr.
Auf Initiative von Universitätsprofessor Dr. Gernot Kocher wurde die Lehrsammlung wieder aktiviert und nach eingehenden Bearbeitungen im Februar 2003 als Hans Gross-Kriminalmuseum im Untergeschoß des Hauptgebäudes der Karl-Franzens-Universität Graz der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Hans Gross, der "Vater der modernen Kriminologie", war der Begründer dieser Lehrmittelsammlung für auszubildende Juristen, Polizei- und Gendarmeriebeamte. Seine Methoden der Verbrechensaufklärung wurden auf der ganzen Welt übernommen, selbst das FBI arbeitete nach seinen Verfahrensweisen. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein blieben die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Tätigkeit maßgebend.
Die Ausstellung gibt einen interessanten Einblick in die wissenschaftliche Welt der Verbrechensaufklärung, der durchaus mit Gänsehaut und Schauder verbunden ist.
Unsere Angebote für junge Menschen
In dem von Hans Gross, dem "Vater der Kriminalwissenschaft", gegründeten Museum können Sie in spannenden Führungen jede Menge echter Kriminalfälle nacherleben. Von Tatwaffen über Gifte, Corpora delicti bis hin zum berühmten "Tatortkoffer" spannt sich der Bogen der Sammlung. Sonderveranstaltungen wie Themenabende, Krimi-Lesungen und Workshops für Kinder und Jugendliche werden immer aktuell auf der Homepage angekündigt!
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